Alles ist Jesu Füßen unterworfen
Zusammenfassung:
Es geht in der Predigt um den zweiten Teil des großen Gebets des Paulus ab Vers 19. Paulus betet, dass wir die überwältigende Kraft Gottes erkennen – eine Kraft, die nicht erst in der Zukunft wirksam wird, sondern seit unserer Errettung in uns lebt. Es ist dieselbe Kraft, mit der Gott Jesus von den Toten auferweckt und ihn über alle Mächte, Gewalten und Namen erhoben hat – jetzt und für alle Ewigkeit. Du bist als Teil seiner Gemeinde berufen, in dieser Kraft zu leben und sein Wirken in der Welt sichtbar zu machen. Auch wenn finstere Mächte sich gegen Gottes Wirken stellen, darfst du gewiss sein: Christus ist der Sieger. Gerade in schweren Zeiten auf deinem Weg mit Jesus darfst du darauf vertrauen, dass alles seiner Herrschaft unterstellt ist.
Du hast den Jackpot geknackt!
Manchmal hören wir in den Nachrichten von gigantischen Lotto-Jackpots. Die Rede ist von Millionenbeträgen – in Deutschland bis zu 50 Millionen Euro, im Eurojackpot sogar über 100 Millionen. Stell dir vor, du bekommst die Nachricht: Du hast den Jackpot geknackt! Über Nacht wirst du Multimillionär.
Aber jetzt kommt’s: Wenn du ein wiedergeborener Christ bist, dann überbringt dir Paulus genau diese Nachricht. Nicht vom Lotto – sondern von einem anderen Jackpot. Und dieser ist unendlich viel größer, wertvoller und ewig.
Epheser 1,3: „Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns gesegnet hat mit jedem geistlichen Segen in den himmlischen Regionen in Christus.“
Du bist gesegnet – mit allen geistlichen Segnungen der himmlischen Welt. Nicht nur mit ein paar Segnungen. Nicht nur ein bisschen gesegnet. Jede einzelne geistliche Segnung gehört dir, wenn du in Christus bist. Es gibt keine, die du nicht bekommen hast. Paulus zählt in Kapitel 1 des Epheserbriefes einige dieser Reichtümer auf: Vergebung, Gnade, Kindschaft, Erlösung, Berufung, ein ewiges Erbe, die Versiegelung mit dem Heiligen Geist – und noch vieles mehr.
Und das ist noch lange nicht alles. Das Wort „reich gesegnet“ ist dafür eigentlich viel zu schwach. Ich würde sagen: Wir sind steinreich gesegnet. Ja, geradezu stinkreich – aber im allerbesten Sinn des Wortes. Und das aus einem ganz bestimmten Grund:
Epheser 1,4: „Wie er uns in ihm auserwählt hat vor Grundlegung der Welt.“
Mach dir das bewusst: Beim Lotto entscheidet der Zufall. Aber bei dir war es kein Zufall. Gott hat dich erwählt. Du bist auserwählt worden, noch bevor diese Welt geschaffen wurde. Bevor du geboren wurdest. Bevor du auch nur irgendetwas für Gott getan hast. Gott hat dich geliebt – ganz unabhängig von deinen Leistungen.
Jeremia 31,3: „Ich habe dich je und je geliebt, darum habe ich dich zu mir gezogen aus lauter Güte.“
Diese Liebe, diese Gnade, dieser Reichtum – all das ist größer als jeder materielle Gewinn. Ein Lottogewinn kann vergehen, er kann plötzlich weg sein. Aber das, was Gott dir schenkt, das bleibt bis in alle Ewigkeit.
Paulus zeigt uns im 1. Kapitel von Epheser diesen gewaltigen geistlichen Reichtum – und was tut er danach? Man könnte denken, er gibt jetzt praktische Tipps oder steigt tiefer in theologische Erklärungen ein. Aber das tut er nicht. Paulus spricht ein Fürbittengebet – ein Gebet für dich. Es ist, als würde er sagen:
„Ich habe dir die Wahrheit gesagt – aber ich weiß, dass nur Gott selbst sie in deinem Herzen lebendig machen kann. Deshalb bete ich für dich.“
In unserer Predigtserie teilen wir dieses Gebet in zwei Teile. Letzte Woche ging es um die konkreten Anliegen, die Paulus vor Gott bringt: Dass wir Erkenntnis bekommen, dass unsere Augen geöffnet werden und dass wir unsere Berufung und die Kraft Gottes erkennen.
Heute steigen wir in den zweiten Teil ein. Und dieser Teil ist ganz Gott-zentriert:
Es geht um seine Größe, seine Macht, seine Herrlichkeit.
Paulus bittet nicht nur – er betet Gott an. Er erhebt ihn, bekennt seine unübertreffliche Autorität. Und er tut das nicht nur für die Christen in Ephesus, sondern auch für dich – ganz persönlich.
Zum Einstieg in diesen zweiten Teil schauen wir uns nochmal die Verse 15 bis 19a an – den Anfang des Gebets, in dem Paulus uns mit hinein nimmt in das, was ihn bewegt und was er über Gott bekennt.
„15 Darum lasse auch ich, nachdem ich von eurem Glauben an den Herrn Jesus und von eurer Liebe zu allen Heiligen gehört habe, nicht ab, für euch zu danken und in meinen Gebeten an euch zu gedenken, dass der Gott unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Herrlichkeit, euch [den] Geist der Weisheit und Offenbarung gebe in der Erkenntnis seiner selbst, erleuchtete Augen eures Verständnisses, damit ihr wisst, was die Hoffnung seiner Berufung und was der Reichtum der Herrlichkeit seines Erbes in den Heiligen ist, was auch die überwältigende Größe seiner Kraftwirkung an uns ist,.“
In Vers 19 betet Paulus über die „überwältigende Größe seiner Kraftwirkung“. Diese Kraft ist Gottes Kraft, die wir an vielen Stellen der Bibel sehen. Ich möchte auf die Worte „an uns“ hinweisen. Gott hat mit dieser Kraft an uns gewirkt. Was genau hat er an uns gewirkt? Das haben wir im ersten Teil von Epheser Kapitel 1 erfahren. In Vers 7 heißt es, dass er uns errettet hat durch das Blut Jesu Christi. In Vers 9, dass er uns „das Geheimnis seines Willens“ bekannt gemacht hat – und noch mehr darüber hinaus.
Paulus betet hier nicht darum, dass wir noch mehr von dieser Kraft erhalten. Nein, er betet darum, dass wir diese Kraftwirkung erkennen. Sie ist nicht etwas, das wir vielleicht irgendwann einmal bekommen werden. Diese Kraft ist jetzt schon in uns, vom Zeitpunkt unserer Errettung an, bis hin zu unserer Verherrlichung im Himmel. Paulus hätte einfach nur beten können, dass wir Gottes Kraftwirkung sehen. Doch er bleibt nicht dabei. Er beschreibt im Gebet diese gewaltige Kraftwirkung, und indem er das tut, gibt er Gott die Ehre…