Altes Leben ablegen – Neues Leben anlegen

Zusammenfassung:

Epheser 4,17 erinnert uns, dass wir als Christen berufen sind, unser altes Leben abzulegen – unsere frühere Lebensweise ohne Gott. Paulus beschreibt dieses alte Leben als geprägt von Verfinsterung, Abstumpfung des Herzens, sexueller Zügellosigkeit und unersättlicher Gier. Christen hingegen haben Christus kennengelernt und werden dazu berufen, im Inneren erneuert zu werden und sich nicht länger an der Lebensweise der Welt zu orientieren. Darum sollen wir den „alten Menschen“ wie alte Kleidung ausziehen und stattdessen den „neuen Menschen“ anlegen, der von Gott in Gerechtigkeit und Heiligkeit geschaffen ist. Dieses neue Leben zeigt sich praktisch darin, dass wir Jesus in jeden Bereich unseres Lebens hineinlassen, uns verändern lassen und gemeinsam in der Gemeinde zu wahrer Heiligkeit wachsen.

Advent als Chance zur Neuausrichtung

Heute ist der erste Advent. Vielleicht fragst du dich, was das überhaupt mit dir zu tun hat. Bei dem Stichwort „Advent“ gehen bei jedem andere Glocken an. Vielleicht denkst du an all die vielen Veranstaltungen, Weihnachtsfeiern und Zeitdruck, der auf dich in den nächsten vier Wochen wartet. Möglicherweise siehst du aber auch diesen Kitsch, diesen weltlichen Materialismus, der so oft mit Weihnachten einhergeht, kritisch – und du willst damit am liebsten gar nichts zu tun haben.

Oder vielleicht passt bei dir gerade alles – und du freust dich einfach auf diese besondere Zeit. Ganz gleich, welche Gedanken oder Gefühle dich bewegen: Ich will dich ermutigen, bewusst in diese Adventszeit zu starten – mit einem klaren Fokus. Nämlich mit Jesus im Zentrum.

Inkarnation Jesu als Kern von Advent

Es ist eine gute Gelegenheit, bewusst zu lernen, den Trubel und den Materialismus außen vor zu lassen. Nebensächlichkeiten loszulassen. Die Hauptsache zur Hauptsache zu machen. Nimm dir doch in diesen Wochen jeden Tag Zeit fürs Gebet und für das Wort Gottes. Denn wir feiern in dieser Zeit etwas Gewaltiges: Dass Jesus in diese Welt gekommen ist – seine Inkarnation.

„Er wurde Fleisch und lebte unter uns.“ (Joh1,14)

Wir feiern seine Bereitschaft, für dich und für mich seine Füße in diese Welt hineinzustellen – um Rettung zu bringen. Im Philipperbrief heißt es:

„Der, als er in der Gestalt Gottes war, es nicht wie ein Raub festhielt, Gott gleich zu sein, sondern Mensch wurde.“ (Phil 2,6)

Diese Wahrheit des Evangeliums – dass Gott selbst Mensch wurde – soll uns gerade jetzt in dieser Zeit tief bewegen und verändern.

Verändertes Leben durch das Evangelium

Diese Gedanken leiten uns gut zu dem Bibeltext, den wir uns heute anschauen – aus dem Epheserbrief. Es geht darum, wie Jesus durch sein Evangelium unser Leben verändert hat – und was das für Auswirkungen auf unser Leben hat. Und auch darauf, wie wir solche Feste wie Weihnachten feiern – ganz anders als Menschen, die Jesus nicht kennen.

Was bedeutet es eigentlich, wenn du sagst, dass Jesus dein Leben vollkommen verändert hat?
Was bedeutet es, dass Jesus nicht nur dein Retter ist, sondern auch dein Herr?
Was bedeutet es, dass nicht mehr du das Sagen hast, sondern er?
Was bedeutet es, dass du dein altes Leben abgelegt hast – und jetzt ein neues Leben in Christus lebst?

Diese Fragen wollen wir uns gemeinsam stellen – anhand des Abschnitts aus Epheser 4,17-24:

17 Das sage und bezeuge ich nun im Herrn, dass ihr nicht mehr so wandeln sollt, wie die übrigen Heiden wandeln in der Nichtigkeit ihres Sinnes, 18 deren Verstand verfinstert ist und die entfremdet sind dem Leben Gottes, wegen der Unwissenheit, die in ihnen ist, wegen der Verhärtung ihres Herzens; 19 die, nachdem sie alles Empfinden verloren haben, sich der Zügellosigkeit ergeben haben, um jede Art von Unreinheit zu verüben mit unersättlicher Gier. 20 Ihr aber habt Christus nicht so kennengelernt; 21 wenn ihr wirklich auf Ihn gehört habt und in ihm gelehrt worden seid — wie es auch Wahrheit ist in Jesus —, 22 dass ihr, was den früheren Wandel betrifft, den alten Menschen abgelegt habt, der sich wegen der betrügerischen Begierden verderbte, 23 dagegen erneuert werdet im Geist eurer Gesinnung 24 und den neuen Menschen angezogen habt, der Gott entsprechend geschaffen ist in wahrhafter Gerechtigkeit und Heiligkeit.

Zwei Themen in Epheser 4: Einheit und Reinheit

Das vierte Kapitel des Epheserbriefes besteht aus zwei zentralen Teilen. Der erste Teil spricht über die Einheit, die wir bereits in den letzten zwei Wochen betrachtet haben. Doch jetzt geht es um den zweiten Teil: unsere Reinheit. Es geht um unsere Heiligung – darum, dass wir uns als Gemeinde von der Lebensweise der Welt und unserer eigenen Vergangenheit abgrenzen.

Warum ist das wichtig? Weil Gott ein heiliger Gott ist. Die Bibel spricht immer wieder davon, dass er uns berufen hat, sein heiliges Volk zu sein. Das bedeutet, dass wir anders leben sollen – mit seinen heiligen Maßstäben, die unser Innerstes verändern und unser Leben prägen.

Paulus benutzt ein kraftvolles Bild, um diesen Unterschied zu verdeutlichen: das Ablegen alter Kleider und das Anziehen neuer Kleider. So lässt sich auch dieser Abschnitt strukturieren: Verse 17 bis 19 sprechen vom Ablegen des Alten, Verse 20 bis 24 vom Anziehen des neuen Lebens.

Altes Leben ablegen (V17-19)

In Vers 17 schreibt Paulus:

„Das sage und bezeuge ich nun im Herrn, dass ihr nicht mehr so wandeln sollt, wie die übrigen Heiden wandeln in der Nichtigkeit ihres Sinnes.“ (Eph 4,17)

Er spricht mit Nachdruck – nicht aus eigener Autorität, sondern im Herrn. Es geht um unseren Lebenswandel, unser tägliches Verhalten.

Schon in Eph 4,1 hat Paulus uns ermahnt:

„So ermahne ich euch nun, ich, der Gebundene im Herrn, dass ihr der Berufung würdig wandelt, zu der ihr berufen worden seid.“ (Eph 4,1)

Das heißt: Dein Reden, dein Denken, deine Entscheidungen – all das soll deiner Berufung durch Gott entsprechen.

Jetzt in Vers 17 betont Paulus, dass dein Leben sich grundlegend unterscheiden soll von dem der übrigen Heiden – also derer, die nicht Jesus nachfolgen. Viele von uns kommen selbst aus einem heidnischen Hintergrund. Paulus erinnert uns nicht, um über andere zu urteilen, sondern um uns bewusst zu machen, woher wir selbst kommen – damit wir das Alte ablegen.

Er hat das bereits früher gesagt, in Eph 2,1-3:

„– auch euch, die ihr tot wart durch Übertretungen und Sünden, in denen ihr einst gelebt habt nach dem Lauf dieser Welt, gemäß dem Fürsten, der in der Luft herrscht, dem Geist, der jetzt in den Söhnen des Ungehorsams wirkt; unter ihnen führten auch wir alle einst unser Leben in den Begierden unseres Fleisches, indem wir den Willen des Fleisches und der Gedanken taten; und wir waren von Natur Kinder des Zorns, wie auch die anderen.“ (Eph 2,1-3)

 

In Ephesus war das sehr konkret: Viele waren früher in den Götzendienst um die Göttin Artemis verwickelt. Es gab dort einen riesigen Tempel, Feste, Rituale. Manche historische Belege deuten darauf hin, dass es eine ausgeprägteTempelprostitution gab. Paulus lebte über zwei Jahre in Ephesus, er kannte diese Vergangenheit genau. Umso klarer formuliert er jetzt den Kontrast zwischen dem alten und dem neuen Leben. Er sagt: „So sollt ihr nicht mehr leben.“

Das alte Leben

Lebt nicht mehr …

  • … mit der Nichtigkeit eures Sinnes (V17):
    Lebe nicht mehr sinnlos dahin. Kein stumpfer Zeitvertreib mehr. Dein Leben soll erfüllt sein mit Gottes Sinn und Ziel für dich – geschaffen zur Gemeinschaft mit ihm und zum Lob seiner Herrlichkeit.
  • … mit einem verfinsterten Verstand (V18):
    Lebe nicht mehr im Dunkel deines Denkens, getrennt vom Leben Gottes. Stattdessen sollst du erfüllt sein mit dem Licht der Wahrheit des Evangeliums – einer Wahrheit, die frei macht.
  • … “entfremdet dem Leben Gottes” (V18):
    Du sollst nicht mehr an dem vorbei leben, worauf es wirklich ankommt. Sondern in deinem neuen Leben im Zentrum von Gottes Leben stehen, Teil haben an dem, wofür er dich geschaffen hat.
  • … “in Unwissenheit” (V18).
    Wende dich ab von der Unverständigkeit und Ignoranz darüber, wer Gott ist und was Jesus für dich am Kreuz getan hat. Verstehe stattdessen, wie groß und überwältigend der Beweis seiner Liebe dort war.
  • … in der “Verhärtung eures Herzens“:
    Diese Verhärtung des Herzens beschreibt ein Herz, das so eine dicke Hornhaut gebildet und deshalb nicht mehr fähig ist wahrzunehmen, wer Gott ist und wie wir als seine Geschöpfe vor ihm richtig leben sollten.

Altes Leben: Verhärtung des Herzens

Ich weiß nicht, ob du schon einmal die Füße von Menschen gesehen hast, die ihr Leben lang viel barfuß gelaufen sind. Ich denke da an abgehärtete Sherpas, die mit nichts als Flip-Flops an den Füßen und 40 Kilo Gepäck auf dem Rücken die steilen Bergpfade des Himalajas hoch- und runtergelaufen sind. Ihre Hornhaut war so dick, dass sie kaum noch etwas spürten. Sie hatten kein Schmerzempfinden mehr an den Füßen.

Und genau das geschieht auch mit unserem Herzen, wenn wir in der Sünde leben.
Je länger du in Sünde lebst, desto mehr stirbt dein Gewissen ab. Und dann bist du nicht mehr fähig, Gott zu hören. Unser Herz bildet eine Hornhaut, so dick, dass wir die leise Stimme unseres Gewissens nicht mehr hören.

„Ihr Verstand ist verfinstert wegen der Unwissenheit und der Verhärtung ihres Herzens.“

Wenn du nicht mehr fühlst, was falsch ist – wenn du keine Schmerzen mehr empfindest angesichts von Schuld und Sünde – dann hast du eine geistliche Hornhaut.

Das ist der Zustand eines Herzens, das von Gott entfremdet ist. Und das ist tragisch. Das ist gefährlich.

Doch Paulus ruft uns auf: So sollen wir als Nachfolger Jesu nicht mehr leben.
Stattdessen sollen wir empfindsame, fühlende Herzen haben. Herzen, die spüren, was richtig und falsch ist vor einem heiligen Gott.

Vers 19: „die, nachdem sie alles Empfinden verloren haben“

– so steht es da. Und ist das nicht eine erschreckend treffende Beschreibung für viele in dieser gefallenen Welt?

Wenn wir ehrlich sind und auf die sündhaften, zerstörerischen und zutiefst tragischen moralischen und ethischen Missstände um uns herum blicken – dann erkennen wir, wie abgestumpft viele Herzen geworden sind.

Ich denke zum Beispiel an das massenhafte Töten ungeborenen Lebens. Die Ausbeutung von Menschen, von Kindern in Zwangsarbeit und Prostitution. Wie abgestumpft muss ein Herz sein, um das nicht mehr als schmerzhaft zu empfinden?

Als Nachfolger Jesus sollen wir anders leben und wieder fähig werde zu empfinden – sensibel zu werden für das, was gut und richtig ist vor Gott.

Altes Leben: Zügellosigkeit und sexuelle Unreinheit

Dann heißt es in Vers 19:

„der Zügellosigkeit ergeben haben, um jede Art von Unreinheit zu verüben.“

Auch das ist eine zutreffende – und zugleich tief tragische – Beschreibung unserer sündhaften Begierden und der gierigen Sehnsucht nach Zügellosigkeit, besonders wenn es um sexuelle Unreinheit und selbstbefriedigende Lust geht.

Wir sehen die zerstörerischen Auswirkungen der milliardenschweren Pornoindustrie unserer Zeit – wie sie Beziehungen zersetzt, Ehen zerstört, Menschen bindet und das Bild von Sexualität entstellt, das Gott uns in seiner Weisheit geschenkt hat.

Wir denken an all das, was heute so harmlos als „freie Liebe“ gelabelt und vermarktet wird – und dabei doch zutiefst dem guten, von Gott geschaffenen und geschützten Rahmen widerspricht: erfüllende Sexualität innerhalb der Ehe zwischen Mann und Frau.

Vielleicht ist es an der Zeit, dass wir als Gesellschaft ganz ehrlich und selbstkritisch fragen: Was genau hat die sogenannte sexuelle Revolution seit den 1960er Jahren wirklich bewirkt, mit ihrem erklärten Ziel, die öffentliche Sexualmoral zu verändern und Tabus zu brechen?

Leben wir heute als Gesellschaft glücklicher und erfüllter? Wachsen mehr Kinder in stabilen, liebevollen und sicheren Familien auf – in einem Zuhause, das ihnen die Geborgenheit schenkt, die sie für ihre gesunde Entwicklung so dringend brauchen? Sind das wirklich lebensbringende und guttuende Folgen – für uns, unsere Ehen, unsere Kinder? Oder nicht?

„Lebt nicht mehr darin“, schreibt Paulus. „Flieht all dieser selbstsüchtigen Zügellosigkeit.“

Stattdessen: Lebe ein Leben in der Freiheit, die Jesus dir geschenkt hat. Ein Leben, das vor Gott rein ist.

Altes Leben: Unersättliche Gier

Du sollst nicht mehr leben wie früher – nicht mit dieser unersättlichen Gier, die dich innerlich rastlos macht und nie zur Ruhe kommen lässt. Ich rede von der Gier nach Geld, nach einem teureren Auto, einer steileren Karriere, mehr Ansehen, Macht, Einfluss und Erfolg. Diese Gier macht vor nichts halt. Eine Gier, die unersättlich ist und zur ewigen Rastlosigkeit führt.

Lebe nicht mehr so. Lebe stattdessen in vollkommener Zufriedenheit in Jesus. Lass ihn genug für dich sein. Erfahre selbst, wie befreiend und tief erfüllend es ist, wenn du deine größte Zufriedenheit in ihm findest.

Das neue Leben anlegen (V20-24)

Leg den alten Menschen ab, sagt Paulus – und zieh das Neue an.
In Epheser 4, Verse 20–24 steht:

„Ihr aber habt Christus nicht so kennengelernt.“

Wenn du wirklich auf ihn gehört und in ihm gelernt hast, wie es die Wahrheit in Jesus ist, dann kann dein Leben nicht mehr so weitergehen wie bisher. Denk an seine Worte in der Bergpredigt.  Er hat uns ein neues Gebot der Liebe gegeben.  Er hat sich klar abgegrenzt von der Heuchelei der Pharisäer. Er hat sich den Menschen zugewandt, mit denen keiner etwas zu tun haben wollte.

Wenn du auf Jesus blickst, dann siehst du jemanden, der völlig anders war als die Welt – und genau dazu ruft er auch dich auf: Sei anders!

Doch das bedeutet nicht, dich von der Welt komplett zu isolieren. Ich weiß, es kann leicht in uns aufkommen, dass wir uns räumlich absondern wollen. Aber so hat Jesus nicht gelebt. Ganz bewusst hat er die Herrlichkeit beim Vater verlassen, um in diese Welt zu kommen.
Er wurde Fleisch, lebte unter uns, um uns zu retten.

Deshalb sagte er:

„So wie mich der Vater gesandt hat in diese Welt, so sende ich euch.“ (Joh 20,21)

Also: Sei in der Welt, aber nicht von der Welt. Mach einen Unterschied – von innen heraus.

In Vers 22 heißt es:

„dass ihr, was den früheren Wandel betrifft, den alten Menschen abgelegt habt, der sich wegen der betrügerischen Begierden verderbte.“

Das bedeutet: Wegen Jesus, dem Herrn in deinem Leben, sollst du diesen alten Menschen abgelegt und endgültig begraben haben. Warum? Weil diese Begierden dich betrügen und zerstören.  Sie wirken vielleicht verlockend, aber sie führen in den Abgrund.

Jesus hat es selbst gesagt:

„Der Dieb kommt nur, um zu stehlen, zu töten und zu verderben; ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es im Überfluss haben.“ (Joh 10, 10)

Darum ist Jesus gekommen – um dich zu befreien von deinen selbstzerstörerischen Tendenzen.
Er hat sein kostbares Blut vergossen, deine Schuld auf sich genommen und den Preis am Kreuz vollständig bezahlt.

Jetzt, da du durch dieses Werk der Rechtfertigung gerettet bist, beginnt nun der Prozess der Heiligung.

Heiligung heißt, dass du diesen alten Menschen – mit all seinen Begierden – wie einen stinkenden, alten Mantel ablegst.
Denn du bist neu gemacht worden.
Du bist berufen, anders zu leben – in Christus.

„… dagegen erneuert werdet im Geist eurer Gesinnung und den neuen Menschen angezogen habt, der Gott entsprechend geschaffen ist in wahrhafter Gerechtigkeit und Heiligkeit.(Eph 4,23-24)

Heiligung bedeutet, im Geist unserer Gesinnung erneuert zu werden. In Römer 12 finden wir eine ganz ähnliche Formulierung dieser Erneuerung, die in uns geschieht:

„Ich ermahne euch nun, ihr Brüder, angesichts der Barmherzigkeit Gottes, dass ihr eure Leiber darbringt als ein lebendiges, heiliges, Gott wohlgefälliges Opfer – das sei euer vernünftiger Gottesdienst. Und passt euch nicht diesem Weltlauf an, sondern lasst euch in euer Wesen verwandeln durch die Erneuerung eures Sinnes.“ (Röm 12,1-2)

Ein Leben, das der Berufung in Christus würdig ist, ist ein Leben der Hingabe – ein lebendiges, heiliges und Gott wohlgefälliges Opfer. Es ist ein Leben, das sich nicht den menschlichen Wertvorstellungen dieser Welt anpasst, sondern durch und durch von Jesus Christus verändert wurde. Ein Leben, das fortwährend verwandelt und im Innersten erneuert wird.

Bild vom Sträfling – Illustration für alt/neu

Stell dir einen Sträfling vor, der aus dem Gefängnis entlassen wurde, aber immer noch seine alte Sträflingskleidung trägt. Er steht vor dem offenen Gefängnistor – frei, aber lebt, als wäre er noch gefangen. Was würdest du ihm sagen? “Leg die alte Kleidung ab! Zieh neue Kleider an und beginne zu leben wie ein freier Mensch!”

Genauso fordere ich dich auf: Lege den alten Menschen ab, zieh den neuen an! Dieser neue Mensch ist in wahrer Gerechtigkeit und Heiligkeit geschaffen. Lebe in dieser neuen Identität – nicht aus eigener Kraft, sondern durch die Kraft Jesu in dir.

Doch was bedeutet das ganz praktisch? In welchen Bereichen deines Lebens spricht Gott heute zu dir?

Gibt es Lebensbereiche, in denen du bewusst an alten Gewohnheiten festhältst – obwohl sie nicht mit der rettenden und befreienden Botschaft des Evangeliums übereinstimmen?

Gibt es Dinge, die du im Verborgenen lässt, Bereiche, in die du Jesus bisher nicht hineingelassen hast?

Ich lade dich ein: Vertraue Jesus heute Morgen genau diese Lebensbereiche an. Kehre um. Gib ihm Zugang zu jedem Raum deines Lebens. Lass ihn das Werk der Erneuerung und Heiligung in dir tun.

Wenn du damit kämpfst, dann geh nicht allein. Suche dir einen Bruder oder eine Schwester im Glauben. Gib jemandem das Recht, dich zu fragen, wie es dir geht. Lade ihn oder sie ein, mit dir zu beten, dich zu begleiten – damit echte Jüngerschaft in deinem Leben sichtbar wird.

Wir brauchen einander. Wir brauchen Gemeinschaft, um in der Freiheit unseres neuen Lebens zu wachsen. Und das Ziel ist klar: Ein Leben in wahrhafter Gerechtigkeit und Heiligkeit vor Gott.